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Test: Dynaudio Focus 600 XD | Standlautsprecher, Aktivlautsprecher, Lautsprecher mit DAC

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  1. 1 Test: Dynaudio Focus 600 XD | Standlautsprecher, Aktivlautsprecher, Lautsprecher mit DAC

August 2015 / Ralph Werner

fairaudio's favourite AwardDynaudio (www.dynaudio.de) war einer der ersten traditionellen HiFi-Lautsprecherhersteller, der mit drahtlos anzusteuernden Aktivboxen auf den Markt kam. Entsprechend erfolgreich waren und sind sie mit ihrer Xeo-Linie (wir berichteten: Dynaudio Xeo 5, Dynaudio Xeo 4). Nun wollen sie dem Konzept offenbar endgültig Highend-Weihen verleihen und haben es zu diesem Zweck auf Basis ihrer Focus-Linie weitergesponnen. Unser Proband ist das Spitzenmodell dieser Serie und trägt den Namen Focus 600 XD.

Dynaudio Focus 600 XDDrahtlos? Das ist im Grunde nur so halb richtig. Die Dynaudio Focus 600 XD steuert man standardmäßig nämlich über einen koaxialen S/PDIF-Eingang an. Hierzu wird der Digitalsignallieferant mit der „Master“-Box verbunden und diese funkt dann den anderen Kanal zum „Slave“-Pendant – oder man verbindet die Lautsprecher untereinander ebenfalls mittels eines S/PDIF-Kabels. Es geht jedoch auch anders: Die Focus 600 XD lassen sich analog füttern, das Signal wird intern aber sofort digitalisiert und erst dann weiterverarbeitet. Oder man legt sich zusätzlich den Xeo-Hub (circa 250 Euro, bis 16/48) oder den größeren Connect (circa 350 Euro, bis 24/192 plus Bluetooth-Anbindung) zu, dann lässt sich der Signaltransport zum Master-Lautsprecher tatsächlich auch wireless erledigen. Während man bei den Xeo-Modellen also immer drahtlos funkt, hat man bei der Focus-XD-Reihe die Wahl zwischen kabelgebunden und kabellos.

Auf den ersten Blick kann man die 600 XD leicht mit der Focus 340 verwechseln, die wir schon 2011 im Test hatten. Schaut man genauer hin, fällt aber auf, dass in der neuen Aktiven andere Basschassis stecken müssen, jedenfalls sind die Schwingspulen nicht so durchmesserstark wie sonst üblich bei den Dänen. Und betrachtet man den Rücken der Focus 600 XD, entdeckt man nicht nur ein – logisch! – anderes Anschlussterminal, sondern da fehlt auch noch was … nämlich ein Bassreflexport, den die Focus 340 hat, unser Proband aber nicht – denn er ist ein geschlossener Lautsprecher. Warum diese Änderungen im Bassbereich?

Produktmanager Roland Hoffmann erklärt, die Entwicklung der 600 XD habe damit begonnen, dem Doppelbass der Focus 340 zwei sehr leistungsstarke, impulsschnelle Endstufen zur Seite zu stellen. Dabei sei aber aufgefallen, dass die Chassis damit schon recht nah an die physikalischen Belastbarkeitsgrenzen kämen. Statt nun einfach die Endstufen etwas kleiner zu dimensionieren, sei man lieber ambitioniert geblieben und habe komplett neue Woofer entwickelt.

Der neu entwickelte Langhub-Woofer der Focus 600 XD
Der neu entwickelte Langhub-Woofer der Focus 600 XD

Im Grunde seien die Bässe der Dynaudio Focus 600 XD herunterskalierte Subwooferchassis aus dem Dynaudio Sub 600 beziehungsweise der Consequence Ultimate. „Es sind Langhub-Tieftöner mit besonders langer, innen liegender Spule, außen liegendem Magneten mit aerodynamisch ausgeformtem Polkern, dafür etwas geringerem Spulendurchmesser und anderer Membrangeometrie“, so Hoffmann. Jedes Chassis wird von einer eigenen Endstufe versorgt, die jeweils 150 Watt mobilisieren kann. Für den Tiefton stehen also 2 x 300 Watt zur Verfügung. Und das Gleiche noch einmal für den Mittel-/Hochtonzweig.

Details zu der Hochtonkalotte und dem Mitteltöner können Sie dem Bericht zur Dynaudio Focus 340 entnehmen. An dieser Stelle seien lieber noch ein-zwei Worte zum Signalweg verloren, denn der erscheint in gewisser Weise schon recht konsequent. Konsequent digital. Es ist nämlich mitnichten so, dass hinterm Digitaleingang sofort gewandelt und im Analogen weitergearbeitet wird. Vielmehr bleibt das Signal, so lange es eben geht, im digitalen Bereich und wird erst kurz vor den Chassis gewandelt.

Die Verstärkermodule der Focus 600 XD bieten pro Kanal 600 Watt. Sie in einer separaten Kammer unterzubringen sei unnötig, denn da weitestgehend im digitalen Bereich gearbeitet werde, seien Mikrofonieeffekte kaum vorhanden, so Dynaudio
Die Verstärker der Focus 600 XD bieten pro Kanal 600 Watt. Da weitestgehend im digitalen Bereich gearbeitet werde, seien übliche Mikrofonieeffekte kein Problem, so Dynaudio

Zunächst besorgt ein digitaler Signalprozessor (DSP) die Aufteilung der Frequenzbereiche, dahinter kommen dann schon die Class-D-Endstufenmodule – und zwar solche von TI. Texas Instruments erwarb 2001 das Digitalverstärker-Know-how von TacT/Lyngdorf und hat dieses immer weiter entwickelt. Das besonders „Konsequente“ des Ansatzes sei, so Roland Hoffmann, dass das pulscodemodulierte Digitalsignal (PCM) quasi direkt in ein pulsweitenmoduliertes umgesetzt werde, also in das, was man bei der Class-D-Verstärkung benötigt. „Dies ist der direkteste, mit den geringsten Verlusten behaftete Weg, weshalb man auch sagen kann, die Endstufen sind die D/A-Wandler“, so Hoffmann weiter. Ebenso konsequent sei die Lautstärkeregelung, denn hierbei werde weder ein analoges Signal abgeschwächt noch ein einziges Bit geopfert, sondern die Spannungsversorgung der Endstufen – und damit deren Verstärkungsfaktor (Gain) – variiert.

Hört sich in der Tat interessant an. Doch gilt das auch für die Box?

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Test: Dynaudio Focus 600 XD | Aktivlautsprecher, Standlautsprecher

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