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Test: KEF X300A Wireless | Kompaktlautsprecher, Aktivlautsprecher, Lautsprecher mit DAC, Streaming-Lautsprecher

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  1. 1 Test: KEF X300A Wireless | Kompaktlautsprecher, Aktivlautsprecher, Lautsprecher mit DAC, Streaming-Lautsprecher

März 2014 / Tobias Zoporowski

„Möchtest Du ein Testmuster in Weiß oder in Gunmetal-Grey?“, so KEF-Produktmanager Sven Schlicher (Web: www.kef.com) auf meine Testanfrage zur „X300A Wireless“. In … bitte … was? Naja, die Briten haben mitunter einen skurrilen Humor. Aber was soll’s? Solange mir die Box ohne Anwendung von „Fullmetal-Jackets“ angeliefert wird, mache ich mir keine Sorgen. Und in natura sehen die neuen Funk-Aktiv-Kompaktlautsprecher im titangrauen Finish ihrer wertig verarbeiteten Gehäuse nun wirklich schick aus.

Dass die Anzahl jener Musikfans, die ihren Computer als Quellgerät nutzen, kontinuierlich steigt, ist Tatsache. Das ist auch nachvollziehbar: Speicherplatz für hochauflösende Audiodateien ist heute keine Platz- oder Preisfrage mehr, der Komfort, den eine wohlsortierte Mediathek bietet, nahezu unschlagbar. Von den in letzter Zeit immer populärer werdenden Streamingdiensten à la Spotify & Co, die den Zugriff auf zig Millionen Titel in Sekundenschnelle ermöglichen, gar nicht zu reden.

Aber: Ohne hochwertiges Wiedergabe-Equipment bieten die größte Auswahl und das intuitivste Handling keinen wirklichen Hörspaß. Nun füllten verschiedenste Hersteller diese Lücke in den letzten Jahren mit einer ganzen Schar bezahlbarer kompakter D/A-Wandler, die sich per USB-Schnittstelle mit dem Rechner verbinden lassen, dessen interne Soundkarte umgehen und die Musikdateien highfidel aufbereitet zur Anlage schicken. Das funktioniert super, bedingt aber natürlich, dass man sein eigentliches HiFi-System nach wie vor in vollem Umfang betreibt.

KEF X300A Wireless

Kann Wireless, aber auch USB und Ethernet: Die KEF X300A Wireless

Was aber, wenn man den Platzbedarf für Geräte und den technischen Aufwand fürs Aufstellen, Einrichten und Verkabeln auf ein absolutes Minimum reduzieren, auf anspruchsvollen HiFi-Klang aber dennoch nicht verzichten möchte? Eine Frage, auf die KEF mit seiner kompakten „X300A“-Serie – neben der von uns getesteten „Wireless“-Variante, die sich allerdings auch kabelgebunden via USB und Ethernet integrieren lässt, gibt es auch noch eine „USB-Only“-Version – eine überzeugende Antwort gefunden hat.

Die Mini-Britin, die weniger Grundfläche als ein DIN A4-Blatt beansprucht, als „Computer“- oder „Desktop“-Lautsprecher zu bezeichnen, wäre denn auch nicht nur untertrieben, sondern käme auch einer Beleidigung gleich! Denn dafür ist sie viel zu ambitioniert erdacht und viel zu pfiffig konstruiert. Clou der kleinen Aktivistin ist neben der Tatsache, dass man sie unter anderem drahtlos ansteuern kann, die volldigitale interne Signalverarbeitung und die Kommunikation zwischen den Boxen eines Pärchens. In jedem der beiden Lautsprecher sitzt ein 24-Bit-Digital/Analog-Wandler, der mit einer Samplingrate von bis zu 96 Kilohertz arbeitet.

KEF X300A Wireless

Nicht nur für Depeche-Mode-Fans: Master and Servant

Woher aber wissen die kompakten Engländerinnen eigentlich, welche den linken und welche den rechten Anteil eines ankommenden Stereosignals wiedergeben soll? Einen Schalter, wie ihn etwa die „Xeo“-Wandler von Dynaudio zu diesem Zweck aufweisen, besitzen die „X300A“ nicht. Brauchen sie auch nicht. Die beiden KEFs arbeiten nach dem Master-/Slave-Prinzip, wobei es sich bei dem Exemplar mit den Netzwerkanschlüssen um die „Master“-Box handelt. In ihr sorgt ein so genannter „Multiplexer“ – dabei handelt es sich um einen elektronischen Baustein, der aus mehreren Eingangssignalen einzelne herausfiltern und wieder ausgeben kann – für die Aufteilung des Stereosignals in „Links“ und „Rechts“. Die Datenübertragung zwischen beiden Lautsprechern erfolgt volldigital via USB-Kabel. Kuriose Lösung: Nur die „Sklavin“ hat einen Balance-Regler auf ihrem Rücken, der dann über die USB-Verbindung wieder mit dem in der „Meisterin“ werkelnden Multiplexer-Modul kommuniziert. Dieses berechnet dann bei Bedarf die Kanalanteile neu.

In ein vorhandenes Heimnetzwerk integriert sind die drahtlosen Entertainerinnen übrigens erfreulich fix. Ein Setup-Assistent, den man sich von der KEF-Homepage herunterladen und auf dem Rechner installieren muss, führt narrensicher und Schritt für Schritt durch die Installation. Ist das erledigt, taucht die „X300A Wireless“ fortan in jedem Software-Player, der eine Ansteuerung von externen Audiodevices erlaubt – iTunes und der Windows Media Player können das nativ – als Auswahloption auf und kann drahtlos Daten entgegen nehmen. Das funktioniert natürlich ebenso mit entsprechenden portablen Geräten, also Smartphones und Tablets, die mit dem gleichen Heimnetzwerk verbunden sind. Die KEFs erfüllen in einem Netzwerk also am ehesten die Funktion eines „Clients“, einer reinen Abspielstation für angelieferte Daten. Von einem NAS streamen, wie es etwa so genannte „Media-Renderer“ oder Netzwerkplayer tun, kann die KEF nicht.

KEF X300A Wireless

Der KEF-Setup-Assistent: Narrensichere Netzwerkintegration

Dem verstärkenden „Antrieb“ ihrer jüngsten Sprösslinge haben die Entwickler besondere Aufmerksamkeit gewidmet und spendierten jeder Box – ungeachtet ihres nur überschaubaren Volumens – jeweils zwei konventionelle Class-AB-Verstärker, wovon einer – mit 50 Watt Leistung – für Bässe und Mitten und ein weiterer – dieser leistet 20 Watt – ausschließlich für das Hochtonband verantwortlich zeichnet.

Ihre Versorgungsspannung saugen die Amps aus einem Ringkerntrafo, der unter anderem das stattliche Gewicht der kompakten Lautsprecher verursacht. Kühlrippen auf den Rücken der beiden Kraftzwerge verraten, dass die eingebauten Verstärker ordentliche Abwärme produzieren, was man bei der Aufstellung der „X300A Wireless“ berücksichtigen sollte. Auch, wenn es ihre Abmessungen zulassen würden: In ein Regal oder einen Wandschrank gehören sie definitiv nicht! Bei aller „Wirelessness“ des Konzepts darf man zudem nicht vergessen, dass jeder Lautsprecher dennoch seinen eigenen Stromanschluss benötigt und diese Strippen, zusätzlich zur USB-Verbindung zwischen den Boxen, zu verlegen sind. Das ist dann aber auch wirklich alles an Kabelage und im übrigen bei allen mir bekannten Aktivsystemen so.

Im Mittelpunkt – buchstäblich – der Schallwandlung steht KEFs patentiertes „UniQ“-Koaxialchassis. Im akustischen Zentrum des 13 Zentimeter durchmessenden, aus einem Aluminium-Magnesium-Verbundmaterial bestehenden Tiefmitteltöners sitzt der 25-Millimeter-Alutweeter und bildet mit diesem eine Einpunktschallquelle. Die soll zum einen ein ganz besonders geschlossenes Klangbild, zum anderen eine verbesserte Abstrahlcharakteristik durch Reduzierung des „Sweet Spot“-Effektes erzeugen. Im Nahfeld, wo sich die X300A größtenteils aufhalten wird, kommt diesem Ansatz besondere Bedeutung zu. Stellen Sie sich vor, wie Sie bei den ohnehin schon beengten Platzverhältnissen auf einem Schreibtisch, wenn Sie die hübsche Engländerin dort betreiben wollen, nach dem perfekten Stereo-Dreieck suchen – das ist fast unmöglich.

KEF X300A Wireless

Ideal auch fürs Nahfeld – der KEF-Koax

Apropos Schreibtisch: Für den Betrieb auf einem Büromöbel hat sich KEF einen hilfreichen Schaltungskniff einfallen lassen. Ein DSP-Filter, der über den Schiebeschalter „Desk/Stand“ auf dem Rücken der Lautsprecher aktiviert wird, senkt den Frequenzbereich zwischen 100 und 600 Hertz leicht ab, sodass die „X300A Wireless“ auf dem Tisch angenehm locker-entschlackt und nicht zu wuchtig-voluminös tönt. Die Betriebsart „Stand“ empfiehlt sich – wie die Bezeichnung schon erahnen lässt – für die freie Aufstellung im Raum. So habe ich die kleine Britin auch getestet.

Der mit „System Gain“ bezeichnete kleine Drehregler übernimmt die Aufgabe eines Pegelbegrenzers und erleichtert somit die Lautstärkeregelung am Quellcomputer. Naheliegend die Frage, wie die „X300A“ mit Signalen umgeht, die ihr über ihren analogen „AUX-in“-Klinkeneingang zugespielt werden. Die Antwort ist so einfach wie ungewöhnlich: Auch analoge Signale werden zunächst digitalisiert und digital weitertransportiert, bevor sie kurz vor den Endstufen wieder in analoge Impulse konvertiert werden. So ist KEFs selbstbewusste PR, die von „vollständig digitaler“ Datenverarbeitung spricht, in der Tat keine Schaumschlägerei.

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Test: KEF X300A Wireless | Aktivlautsprecher, Kompaktlautsprecher

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