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Elac FS 249 BE: Physisches …

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Für den Kaufpreis von 4.999 Euro erhält man mit den Elac 249 Black Edition ein Paar mittelgroßer Dreiwege-Standlautsprecher, welche dem Bassreflexprinzip verpflichtet sind. Alle verbauten Lautsprechersysteme sind Eigenentwicklungen. In der Bassabteilung finden sich zwei 18-cm-Konusse. Es handelt sich um Aluminium-Sandwichkonstruktionen der sogenannten Kristallserie. Die Membranen erinnern aufgrund ihrer Struktur an die Oberfläche eines Kristalls. Partialschwingungs– und Großsignalverhalten sollen sich so zugunsten einer gesteigerten Wiedergabepräzision verbessern lassen.

ela kristallmembran

Auch der darüber thronende Mitteltöner huldigt dieser Bauweise. Ich persönlich tue mich mit dieser „Kristalloptik“ etwas schwer, aber anders als im Schwestermodell 249 ohne BE-Zusatz sind die Membranen hier nicht silbrig glänzend, sondern schwarz und somit deutlich dezenter.

Die hohen Frequenzen vertrauen die Kieler ihrem bekannten, gut beleumundeten Jet-Hochtöner an. Zur Erinnerung: Dieser aus einer mehrfach gefalteten Membran (einer aluminiumbeschichteten Kaptonfolie) bestehende Hochtöner hat seine Urwurzeln im von Oskar Heil entwickelten Air-Motion-Hochtöner. Wenn die auf der Folie aufgebrachten Leiterbahnen von Wechselstrom durchflossen werden, wird Luft aus den nur etwa 0,84 mm breiten Spalten der Membran gepresst. Man sagt diesem Wandlerprinzip einen hohen Wirkungsgrad und exzellente dynamische Fähigkeiten nach, weshalb auch andere bekannte Hersteller – wie beispielsweise Burmester oder Adam – bei ihren Lautsprechern diese Technik hochtonseitig einsetzen.

elac jet hochtöner

Festzustellen ist, dass alle Chassis sauber und ordentlich eingepasst sind. Allerdings bestehen die Körbe der Konustreiber aus Kunststoff. Damit kann man leben, sofern die Materialauswahl aus klanglichen Gründen erfolgt ist. Ein besseres Resonanzverhalten wäre hier das Argument, was Elac auf Nachfrage dann auch bestätigt – selbst in der teureren 600er Serie verwende man solche Körbe aus Polyamid mit einem hohen Glasfaser-Anteil.

Schade ist aber, dass die Chassis letztlich mittels schnöder Holzschrauben am Gehäuse befestigt sind. Liebe Elac-Kostenrechner, wenn das Budget schon keine Gewinde hergibt, so teuer können ein paar Einschlagmuttern doch wirklich nicht sein, oder?

elac fs 249 kristallmembran

Der Lautsprecher steht mit chromfarbenen Füßen auf einem eigenen Sockel. Damit ist der Abstand für den nach unten abstrahlenden Bassreflexkanal fixiert. Den Sockel wiederum sollte man mit den beigelegten Spikes vom eigentlichen Untergrund entkoppeln. Zudem findet sich rückwärtig am Lautsprecher, etwa in Höhe des Hochtöners, eine zweite Bassreflexöffnung. Diese kann entweder offen oder mit besagtem Stopfen, dem „Bass Control“-Verschluss, betrieben werden. Auf diese Weise kann die 249 BE im Bassbereich in gewissem Umfang an den Hörraum angepasst werden.

In meinem 24 Quadratmeter großen Raum hatte sich bei freistehendem Lautsprecher die offene Variante als die überlegene herausgestellt. Ohne den Stopfen klang es lebendiger und weniger zaghaft.

bassreflex elac

Nicht zuletzt bei wandnaher Aufstellung kann sich aber etwas Experimentierfreude durchaus lohnen. Ich habe in meinem Hörraum versuchsweise mal ein wenig hin- und hergeschoben und würde ab etwa einem Meter Abstand zur Rückwand den Bassreflexkanal verschließen, da Sauberkeit und Definition im Bassbereich dann merklich gewinnen. Auch hässlicher Dröhnneigung kann so effektiv begegnet werden. Allerdings scheinen mir bei aufgesetztem Stopfen die akustischen Räume weniger ausladend zu geraten.

Der zur „Jet Dispersion Control“ beförderte Akustikschaumring wirkt einerseits dämpfend, bündelt dabei aber gleichzeitig die Hochtonabstrahlung (siehe Test der Elac FS 247). Mittels beigelegter Halteklammern wird er vor dem JET-Hochtöner in Position gebracht. Allerdings vermochte er in meinem gut bedämpften Hörraum keine Verbesserung zu erzielen. Elac empfiehlt den Einsatz des Ringes dann auch insbesondere in halligeren, akustisch „harten“ Wohnumgebungen.

bi-wiring elac fs 249

Das Bi-Wire-Terminal fertigt Elac nach eigenen Angaben ebenfalls selbst. Also mal nicht das übliche WBT-Teil, wobei man offenbar, ähnlich wie WBT, auf das Prinzip der Metallreduktion setzt. Anders lassen sich die relativ dünnblechigen Kontaktflächen nicht erklären. Nun gut, wenn es denn klingt, will ich nicht den HiFi-Dino geben, der nur aus dem Vollem Gedrehtem eine Chance gibt.

Die eingesetzten Blechbrücken fliegen allerdings raus – für solche Fälle gibt es in meinem Kabelfundus ein Straight Wire Crescendo in Bi-Wire-Ausführung. Hochwertige Jumper-Kabel (NBS, Solid Core) wären natürlich auch denkbar gewesen, mussten aber wegen der vorgegebenen engen Radien, die das nicht gerade großzügig dimensionierte Terminal leider erzwingt, außen vor bleiben.

Der Zusatz „Black Edition“ bezieht sich übrigens nicht nur auf die optische Gestaltung des Testmodells: Die Frequenzweiche hat Elac gegenüber dem Grundmodell FS 249 mit MKT-Folienkondensatoren, Luftspulen und Metalloxidwiderständen veredelt. Die insgesamt dreiteilig aufgebaute Weiche findet nun sowohl unmittelbar hinter dem Anschlussterminal, als auch unter einer Abdeckplatte oberhalb des Terminals ihr Zuhause. Eine große Luftspule wurde zudem direkt an der Innenseite der Rückwand befestigt. Auf Abstand gehalten lassen sich Interaktionen zwischen den einzelnen Baugruppen minimieren. Wer mal gehört hat, wie sich allein die Ausrichtung zweier hochwertiger Kondensatoren zueinander klanglich auswirken kann, wird an der Sinnhaftigkeit des Vorgehens der Elac-Konstrukteure keine Zweifel hegen.

elac gfrequenzweiche

Darüber hinaus spendierte man der Black Edition mit van den Huls Sky-Line-Hybrid eine höherwertige Innenverkabelung, die sich aus Strängen von hochreinem Kupfer und Carbon rekrutiert. Die Summe dieser Maßnahmen schlage sich, so Elac, in einem hörbar besseren Klang gegenüber dem Grundmodell nieder. Das will ich gerne glauben, allerdings bleibt mir unverständlich, warum bei dem getriebenen Aufwand die Chassiskontakte nicht mit den Kabeln verlötet wurden, sondern lediglich Kabelschuhe diese sensible Verbindung verantworten. Hier hätte man – auch im Hinblick auf die Langzeitstabilität – sicherlich noch etwas hinzugewinnen können.

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Kimber Kable

Test: Elac FS 249 BE | Standlautsprecher

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