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Centrance DACmini PX: Digital angesteuert & Class-D-verstärkt

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Centrance DACmini PX: Digital angesteuert & Class-D-verstärkt

Centrance DACmini PXDa der DACmini PX vermutlich in den meisten Fällen als Komplettsystem inklusive des eingebauten Verstärkers verwendet wird, beginne ich auch gleich mit einem entsprechenden Setup: Meinen Marantz SA7001 CD-Spieler habe ich koaxial mit dem S/PDIF-Eingang des Centrance DACmini PX verbunden, der über seinen Lautsprecherausgang meine Neat-Lautsprecher unmittelbar befeuert.

Im CD-Spieler Oceania, das neue Album der Smashing Pumpkins. „The Celestials“ ist eine der besseren Nummern dieses Albums und zugleich gut geeignet, eine neue Komponente abzuklopfen.Smashing Pumpkins Es beginnt mit einer akustischen Gitarre und dem kehligen Gesang von Billy Corgan, begleitet von spärlich eingesetzten synthetischen Streichern. Gut gefällt über den DACmini PX, wie strikt und punktgenau Gesang und Gitarre in der Bühnenmitte platziert werden. Trotzdem sind aber beide Klangquellen zu jederzeit distinkt voneinander unterscheidbar, obwohl sie sich in ähnlichen Frequenzbereichen bewegen. So etwa ab 01’30“ wird der Song intensiver, es kommen nun auch eine gezupfte E-Gitarre, Bass und Schlagzeug hinzu, auch fächert sich der Raum breiter auf.

Diese Steigerung gibt der DACmini PX sehr schlüssig und organisch wieder, im Bassbereich fällt hierbei sofort eine ausgesprochen rhythmisch flinke, federnde Gangart auf. Das Stück steigert sich noch weiter und driftet dann in die typische Smashing Pumpkin’sche „Wall of Sound“ ab. Brutal sägende E-Gitarren, ordentlich geprügelte, gut nach vorne gemischte Drums. Im Mittelteil des Songs gibt es dann wieder entspannte, zurückgezogene Momente mit lang ausklingenden Gitarren und verhallten Synth-Sounds. Der DACmini PX spielt hier sehr schön mit und unterstützt die vergleichsweise schroffen Wechselspiele zwischen Grob- und Feindynamik gut.

Centrance DACmini PX

Von der Tonalität her zeigt der DACmini PX dabei insgesamt in die neutrale Richtung, im Bassbereich eher drahtig-flink als substanziell-tief. Es gibt Amps, die „weiter runter“ kommen, wenn ich hier beispielsweise an den 2010 getesteten NuForce Icon denke. Der Mittenbereich erscheint mir unauffällig in jeder Hinsicht, der Obertonbereich gut aufgelöst, jedoch nicht überbetont. Grobdynamisch packt der DACmini PX gut zu, Lastwechsel macht er ungerührt mit.

Die absolut erzielbare Lautstärke des DACmini ist auch für größere Wohnräume absolut ausreichend, wenn man ihn nicht gerade mit ungewöhnlich wirkungsgradschwachen Lautsprecher-Dickschiffen verbindet. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass auch bei sehr hohen Pegeln keine allzu harschen Verzerrungen oder Komprimierungen auftreten. Verglichen beispielsweise mit dem von tonaler Seite her nicht ganz unähnlichen Trends Audio TA 10.2 (Kollege Ralph testete 2009 den Vorgänger Trends 10.1, ich selbst besitze den 10.2) spielt der DACmini PX damit in einer deutlich gehobeneren Liga.

Quervergleich mit Philip Boas Album Aristocracie aus dem eher sperrigen Frühwerk. „I Dedicate My Soul For You“ weist als eines Philip Boader wenigen Stücke dieses Albums bereits in die Richtung, die Philip Boa später einmal einschlagen würde: Ausgeprägt rhythmisch vertrackte, treibende Musik – kombiniert mit Widerhaken setzenden Hooklines, die man schon beim ersten Hören mitsingen kann. „I dedicate my soul to you“ ist ein Hochgeschwindigkeitsstück mit sambaesker Percussion und einem Walking Bass, der in seinem halsbrecherisches Tempo schon fast als ironische Jazz-Persiflage durchgehen kann.

Der DACmini PX zeigt sich rhythmisch und tonal gut sortiert. Er transportiert die zappelige Grundstimmung des Songs überzeugend in den Hörraum und beeindruckt vor allem durch Tempo und Kontrolle. Die Bassläufe kommen glasklar und blitzschnell vor einem nachtschwarzen Hintergrund, wenn auch – wie bereits erwähnt – auf der tonalen Seite nicht abgrundtief. Die horizontale Bühnensortierung gelingt ausgesprochen gut, weil sie sowohl präzise als auch in sich konsistent ist. Bass, Schlaginstrumente, Gesang, Gitarren stehen klar definiert an ihrem Punkt, hier gibt es keine Schwammigkeiten und kein „Mittenloch“.

Centrance DACmini PX

Allerdings – und das fällt mir komischerweise häufiger bei Class-D-Designs auf – ist die Bühne deutlich breiter als tief. Das ergibt eine gute, anspringende Livehaftigkeit, jedoch lässt sich bei komplexerer Orchesterarbeit nicht so weit und transparent in die Tiefe des Raumes hören, wie ich das von anderen – zumeist teureren – Komponenten kenne.

Zeit zum Umstöpseln …

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Test: Centrance DACmini PX | Vollverstärker

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