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Audiolab 8200CDQ – Ausstattung und Technik

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Audiolab 8200CDQ - Ausstattung und Technik

Audiolab 8200CDQ

Der 8200CDQ besitzt eine beeindruckende Vielfalt an Funktionen. Als reiner CD-Player bietet er zwei digitale (1 x optisch, 1 x koaxial) und natürlich auch analoge Ausgänge; diese stehen sowohl symmetrisch per XLR-Buchse als auch asymmetrisch über eine normale Cinch-Buchse zur Verfügung.

Audiolab 8200CDQ - Rückansicht

Als Wandler kann er digitale Signale über je zwei optische und zwei Koax-Eingänge nach S/PDIF-Standard entgegen nehmen, außerdem verfügt er über einen USB-Anschluss, der offiziell „nur“ bis 24/96 spezifiziert ist (wie die S/PDIF-Eingänge), in der Praxis häufig aber auch mit 192 kHz getaktete Signale akzeptieren soll. Das Ausgangssignal der Digitalsektion kann analog oder digital in der Lautstärke geregelt werden. Als analoger Vorverstärker schließlich bietet er drei Hochpegel-Eingänge, aber keinen Phonoeingang. Last not least verfügt er auch über einen Kopfhörerausgang, den ich – mangels Kopfhörer und Interesse am Kopfhören – allerdings nicht geprüft habe. Selbstverständlich wird der Audiolab mit einer Fernbedienung geliefert.

Fernbedienung des Audiolab 8200CDQ

Statt diesen Bericht jetzt mit einer ausführlichen Beschreibung von jedem Knopf des 8200CDQ und dessen Bedienung zu belasten (das würde mehrere Seiten füllen), erlaube ich mir einen Verweis auf die als PDF-Download verfügbare deutsche Bedienungsanleitung des Gerätes, die übrigens auch eine erstaunlich vollständige und brauchbare Anleitung für den Betrieb des 8200CDQ als Wandler für Computer-HiFi enthält, und zwar sowohl für PCs als Zuspieler als auch für Macs.

Das Herz der Digitalsektion ist ein 32-Bit-DAC-Chip von ESS Technologies namens Sabre32 ESS9018, den Westlake als den besten integrierten Wandlerchip bezeichnet, der auf dem Markt erhältlich sei. Da Audio-Signale mit maximal 24 Bit Tiefe verarbeitet werden und der Chip über insgesamt acht Wandler verfügt, bleiben reichlich Bit über, mit denen unter anderem eine digitale Lautstärkeregelung realisiert werden kann. Der Sabre32 erlaubt auch große Flexibilität bei den Ausgangsfiltern; diese sind in weiten Grenzen frei definierbar, weshalb der 8200CDQ gleich eine ganze Reihe von Filteroptionen enthält. Die taktgebende Clock sitzt direkt neben dem Wandlerchip, damit nicht durch Einstreuungen auf die Zuleitungen zwischen Uhr und Wandler der sehr geringe Jitter (Taktungenauigkeiten) Gefahr läuft, höhere Werte anzunehmen.

Audiolab 8200CDQ - Innenansicht

Die Hauptplatine des 8200CDQ ist vierlagig ausgeführt. Das Design der Platine sei die Hauptarbeit bei der Entwicklung gewesen, meinte Westlake. Es habe vier Monate gedauert, bis er die optimale Leitungsführung hinbekommen habe.

Die S/PDIF-Eingänge sind durch einen kleinen Transformator galvanisch entkoppelt, der USB-Eingang nicht. In seltenen Fällen kann es deshalb erforderlich sein, eine galvanische Entkopplung in den USB-Pfad einzubauen; die entsprechenden Kabel oder Kästchen gibt’s für wenige Euro im Computer-Handel. Bei freier Auswahl zwischen den beiden Eingängen empfiehlt Westlake den USB-Eingang, da dieser starr an den internen Taktgeber im 8200CDQ gekoppelt sei (der Audiolab befiehlt so quasi dem Computer, wann er Datenpakete absenden soll – er arbeitet via USB im asynchronen Modus), während beim S/PDIF-Eingang das Taktsignal aus dem Datenstrom der Quelle herausgefiltert werden müsse. Das interne CD-Laufwerk unterliegt natürlich auch den Befehlen des Taktgebers und wird von Westlake deshalb als gleich gute Quelle wie der USB-Eingang bewertet.

Laufwerk des Audiolab 8200CDQ

Der beste Wandlerchip hat keine Chance, wenn nicht auch die Umgebung stimmt, insbesondere die Stromversorgung. Westlake legte deshalb beim Design des 8200CDQ großen Wert auf das Netzteil, was so weit ging, dass er extra Kondensatoren mit niedrigem Serienwiderstand fertigen ließ. Je niedriger dieser ist, desto näher kommt der Kondensator dem idealtypischen Verhalten. Beim Netzteil hat der Serienwiderstand auch Einfluss auf Höhe und Gleichmäßigkeit des Restrauschens. Die Netzspannung wird nach der Gleichrichtung in mehreren Stufen geregelt und gefiltert, so dass der 8200CDQ ein herausragend gutes Messergebnis für den Signal-Geräuschabstand erzielen könnte, jedoch opferte Westlake circa 20 dB an „Papierform“, indem er für den Ausgang bestimmte J-Fet-OpAmps wählte – die würden zwar mehr rauschen als andere Typen, aber einfach besser klingen.

Platinendetail des Audiolab 8200CDQ

Analoge Signale nimmt der 8200CDQ nur über die Cinch-Eingänge an, also asymmetrisch. Sie werden aber im Gerät sofort symmetriert (durch den Eingangs-OpAmp) und dann symmetrisch im Pegel geregelt. Der Lautstärkeregler ist kein Potenziometer, sondern ein in einen Chip integriertes, über Feldeffekttransistoren geschaltetes Widerstandsnetzwerk. Von dort werden die Signale über die schon erwähnten J-Fet-Buffer-OpAmps an die Ausgänge weitergeleitet. An den XLR-Ausgängen stehen die Signale deshalb „echt“ symmetrisch, mit doppelt so hohem Spannungshub wie an den Cinch-Ausgängen, zur Verfügung. Die Ausgangsstufe ist stark genug, auch längere Kabel zu treiben.

Lüftungslöcher des Audiolab
Lüftungslöcher in der Haube des Audiolab

„Das Gerät erwärmt sich im normalen Betrieb“, sagt die Bedienungsanleitung. Das kann man so ausdrücken. Die zahlreichen Spannungsregler des Audiolab und die in Class-A arbeitende Ausgangsstufe geben eine Menge Wärme ab. Das Gerät wird gut warm, ich schätze so um die 40-45°C. Bei der Aufstellung ist unbedingt auf ausreichende Entlüftung zu achten.

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Test: Audiolab 8200CDQ | Vorstufe

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