Demnächst im Test:

Billboard
Abacus Cortex 11w

Test: Esoteric SA-10 und AI-10 | CD-Player, Vollverstärker

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Test: Esoteric SA-10 und AI-10 | CD-Player, Vollverstärker

fairaudio's favourite award
(SA)CD-Player Esoteric SA-10

Januar 2008 / Ralph Werner

Es gibt ja einige, die es ganz praktisch finden, bei amazon.de nachzuschauen, was andere Kunden, die genau das Album gekauft haben, für welches man sich gerade interessiert, denn noch so interessant finden. Zu denen gehör‘ ich auch.

Wobei, so richtig ins Schwarze getroffen habe ich damit bisher noch nicht. Die ein oder andere „auch ganz nette Band“ – okay -, die war schon dabei, aber eine verlässliche Quelle sieht anders aus. Wobei das Prinzip eigentlich sehr überzeugt: Das Analysieren und Clustern zig tausender „Musikgeschmäcker“ sollte für jeden den ein oder anderen Tipp abwerfen. Da ich allerdings häufig bei der Aussage „führen wir leider nicht mehr, aber jemand auf den Färöer-Inseln hätte da was …“ lande, gehe ich zu Recherchezwecken lieber gleich auf lastfm.de (und dann zum Händler, der darauf Richtung Faröer telefoniert …). Dort ist die Methode ziemlich perfektioniert worden und die Informationen zu den Musikern/Bands sind wesentlich umfassender, um es einmal ganz dezent auszudrücken. Pop plus Web2.0 in Hochform, da muss wirklich aufgepasst werden, dass man überhaupt wieder raus kommt, ruckzuck ist später Abend oder früher Morgen …

Esoteric SA-10 und AI-10

Howe Gelb: The ListenerFreilich müssen einen nicht immer neumodischer Kram wie Tagclouds, Wikis und Blogs den musikalischen Weg weisen. Musikhören1.0 tut’s auch. So fragte ich mich neulich, wer denn da so unheimlich sexy singt auf dieser Howe Gelb-Scheibe „The Listener“ – im Booklet fand ich den Namen „Henriette Sennenvaldt“ und den Namen ihrer Band: „Under Byen“. Entsprechend informiert ging ich in den Plattenladen und voilà: Treffer! Was für eine Musik! Sex, Noise, zarte Violinen-Zupfer und elektronisch verzerrt singende Sägen – das Ganze treibend, dicht, ausufernd und melancholisch arrangiert. Freilich auch ein wenig exzentrisch.

Under Byen Sängerin Sennenvaldt

Frau Sennenvaldt sagte in einem Interview hierzu, Ihre Musik sei vielleicht etwas „too much“. Gemeint hat sie das wohl in dem Sinne, dass das Übertriebene (eben auch) als Stilmittel Eingang in die Kompositionen findet. Ein bewusster Angriff aufs Unterbewusstsein ist diese Musik: Die ersten zwei Minuten dachte ich auch noch „na na na, ist das nicht ein bisschen arg?“, aber das „man könnte sich ja probehalber mal drauf einlassen“ kommt recht schnell und dann gibt’s kein Entrinnen mehr. So stell‘ ich mir das Morphinistenglück vor. Play loud!

Under Byen

Eben das tue ich. Von der zum Test überlassenen Kombination – dem Vollverstärker Esoteric AI-10 und dem (SA)CD-Player Esoteric SA-10 – spielt zunächst nur der Silberdreher. Die Verstärkung wird von der Kombination Funk LAP 2 und den Bel Canto Monos M300 übernommen, der Wandler heißt ZU Druid. „Mal schnell reinhören, ob’s denn auch Spaß macht“, war die Devise. Wozu da groß umbauen? Es macht Spaß und fragt nicht nach Sonnenschein!

Klang Esoteric SA-10:

Schnell ist auch klar, worauf das (u.a.) zurückzuführen ist: Auf diese bretthart bis ins Subsonische durchgezogenen Bassläufe, dieses Federn und diese Akkuratesse noch in den tiefsten Frequenzkellern; gepaart mit einer Art Verachtung des Leistungssportlers gegenüber Oberbass-Bäuchen. Nein, der Esoteric SA-10 besitzt keinerlei Rettungsring im Grundton, etwas, dass bei manchen über nachlassende Kräfte in tieferen Etagen hinwegtäuschen soll. Wozu auch aufdicken, wenn man ein grundsolides Betonfundament besitzt? Und dass Musik wie die der dänischen Band Under Byen hiervon profitiert, ist sonnenklar. Denn der Pfad ins Unterbewusstsein verläuft tief unten. Schauen Sie sich doch zum Beispiel einmal einen David Lynch-Film an und regeln den Bass raus. Wenn ich mich recht entsinne, dann ist im Bonus-Material der „Mulholland Drive“-DVD genau so eine Gegenüberstellung der selben Szene gemacht worden – einmal mit und einmal ohne (überwiegend tieffrequenten) Sound. Seitdem weiß ich: Die Ohren sehen mit, Lynchs suggestive (Traum)Bilder leben ganz wesentlich auch von Schwingungen < 100 Hertz. Nicht viel anders verhält es sich bei der Musik von Under Byen: Der Tiefton ist ein schwarzes Loch, um welches sich die Soundlandschaften langsam drehen - und schwarz, das kann er gut, der Esoteric.

Esoteric SA-10 und AI-10

Billboard
Luxman PD-191IA

Test: Esoteric SA-10 und AI-10 | CD-Player

  1. 1 Test: Esoteric SA-10 und AI-10 | CD-Player, Vollverstärker

Das könnte Sie interessieren: