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Blumenhofer: Hörner und Handwerk

Inhaltsverzeichnis

  1. 2 Blumenhofer: Hörner und Handwerk

Vier plus drei gilt für die Belegschaft von Blumenhofer Acoustics – als da wären: Natürlich der Chef selbst, Herr Thomas Blumenhofer, verantwortlich für die Entwicklung der Lautsprecher, und seine Frau, Kreszentia Blumenhofer, die sich um Rechnungswesen, Buchhaltung, die Versandlogistik und ähnliches kümmert. In der Produktion obliegt Herrn Uhlig die hauseigene Schreinerei, während Herr Bammer für die Montage der Lautsprecher, Installationen und Reparaturen verantwortlich zeichnet. Von den drei externen Mitarbeitern des Unternehmens kümmern sich zwei um Aufgaben wie Maschinenwartung und Anfertigungen in elektronischen Bereich. Last but not least ist da Herr Andrea Vitali – er sorgt bei Blumenhofer für den Vertrieb und die Marketing-Strategie.

Andrea Vitali, Ralph Werner, Thomas Blumenhofer
Andrea Vitali, der Autor dieser Zeilen, Thomas Blumenhofer

Als ich mich mit der Kamera bewaffnet zum Rundgang aufmachte, war Herr Uhlig in der Schreinerwerkstatt gerade damit beschäftigt, die Einzelteile für den Hornkopf des Lautsprechermodells Genuin FS 3 zu fräsen.

Herr Ulkert bei der Arbeit ...

Zunächst wird das Ausgangsmaterial – Multiplexholz – durch entsprechende Präzisionssägen in die richtige Größe gebracht, danach fräst eine CNC-gesteuerte Maschine die einzelnen Teile des „Kopfes“ in die endgültige Form …

Säge

Fräse

Fräse 2

Was aus den Puzzleteilen entsteht, ahnt man hier nur vage …

Teile des Horns der Genuine FS 3

Hornkopf Genuine FS 3

… klarer wird es im Nebenraum, wo Herr Bammer die Montage der Genuin FS 3 besorgt:

Montage Genuine FS 3
Herr Bammer richtet das Horn der Genuin FS 3 aus

Blumenhofer Genuine FS 3Zusammen mit dem Treiber und dem Hornvorsatz, schaut das fertige Produkt dann so aus, wie hier nebenstehend links im Bild.

Herr Bammer ist auch derjenige, der die Frequenzweichen – ganz klassisch – in Freiverdrahtung aufbaut. Ein Ziel dabei sei es, platzsparend vorzugehen, nicht zuletzt auch deshalb, um verbindende Kabelbrücken zwischen den einzelnen Bauteilen möglichst zu vermeiden – etwas, das technische und klangliche Nachteile mit sich bringe und „der Thomas nicht so gerne sieht“.

Überhaupt sind es diese kleinen Details, welche man bei einem Firmenbesuch quasi nebenher mitbekommt, die interessant sind.

Da liegt die Genuin FS 3 quer auf einem Hocker und man fragt sich, was es denn mit dem kleinen Fach da unten auf sich hat. „Da kommt die Weiche rein, die hat im Gehäuse nichts zu suchen“, erfährt man und denkt sich: „Gute Sache.“ Dies macht den Bau des Wandlers zwar aufwändiger, bietet aber Schutz vor Mikrofonieeffekten, da die Weiche hier ruhiger liegt als mitten im Tumult der Bassreflexkammer.

Blumenhofer-Frequenzweiche - klassisch in Freiverdrahtung

Blumenhofer Genuine FS 3 - unten kommt die Weiche rein ...
Der Platz für die Weiche bei der Blumenhofer Genuin FS 3

Die handwerkliche Präzision und der Materialeinsatz bei der „Möbelfertigung“ lassen sich durch Bilder wohl nur unzureichend vermitteln …

Details des Gehäuses der Genuine FS 3

… und um sie verbal zu beschwören, ist hier nicht der richtige Ort. Aber sagen wir einmal so: Einen 5cm-Multiplex-Hartholzblock als Schallwand zu nehmen, finde ich vom Ansatz her erstmal recht sympathisch.

Genuine FS 3

Noch so eine Sache: Wenn man ein Bassreflexrohr benötigt, so findet man am Markt ein üppiges Angebot vor, und solche aus Plastik sind auch in höherwertigen Lautsprechen völliger Standard. Erfüllen ja auch ihre Funktion. Nun, das sieht man bei Blumenhofer offensichtlich anders, was dazu führt, dass man auch das noch per Hand selbst aufbaut. Nach Rohr schaut es dementsprechend auch nicht mehr aus, sondern eher wie ein Horn – als Material kommt hier MDF zu Einsatz:

Bassreflexkanal der Genuine FS 3

Bassreflexkanal der Genuine FS 3

So interessant es im Erdgeschoss des Hauses Blumenhofer, wo die Produktion angesiedelt ist, zugehen mag – eine Etage höher ist’s auch ganz nett: Auf geschätzten hundertfünfzig Quadratmetern direkt unterm Giebel lockt ein Hörstudio der größeren Art – und mancher Lautsprecher, der hier steht, ist auch nicht direkt klein. Hier unterm Dach ist genug Platz zum Hören, Kaffeetrinken und Quatschen …

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Firmenbericht: Besuch bei Blumenhofer Acoustics

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