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Triangle Electroacoustique

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Triangle Electroacoustique

Dieses Interview erschien im März ’08 im englischsprachigen Audio Review Magazin 6moons.com und kann dort in der Originalversion gelesen werden: Interview Triangle. Es ist durch uns übersetzt worden und wird hier den deutschsprachigen Lesern präsentiert. 6moons und fairaudio haben die Übereinkunft, gegenseitig ausgewählte Artikel zu übersetzen und für die englische und deutsche Leserschaft zu publizieren. Der Autor des Artikels ist am Anfang des Textes genannt, an seinem Ende finden Sie einen Link zu 6moons, falls Sie Fragen haben oder ein Feedback geben möchten. Der Test und alle Bilder unterliegen dem Copyright von 6moons.

das fairaudio-team

Oktober 2008 / Laurent Thorin

Herr Renaud de Vergnette gründete 1980 Triangle Electroacoustique. Er gilt als Musikliebhaber und bestätigt auch gerne, dass er sich nicht als „Technik-Freak“ versteht. Renaud ist eher der Typ „Designer“, der kreative Kopf, der die Projekte entwirft und veranschaulicht – um sie anschließend mit seinem Team umzusetzen. Aber natürlich auch der Manager, der schon früh erkannte, dass Triangle auf „industrielle Füße“ gestellt werden muss.

Aufgrund seiner Ausstrahlung und seines Enthusiasmus ist Herr de Vergnette ein sehr respektierter Mann in der Audiobranche. Ich selbst lernte ihn 1994 kennen, als er mich fragte, ob ich zur Comete TZX (dem ersten erschwinglichen Lautsprecher mit Triangles Titan Tweeter Technologie) einen Testbericht schreiben wolle. Seitdem habe ich so gut wie alle seine Produkte gehört. Und natürlich ist mir auch sein immer stärker werdender Wunsch, die Firma auf intelligente Art und Weise auf Expansionskurs zu halten, nicht verborgen geblieben.
Was dieses Interview freilich so angenehm gestaltete, ist der Umstand, dass Renaud ein großzügiger Gastgeber ist: Er liebt es, zuhause mit Freunden Musik zu hören, dabei erstklassige Weine zu trinken und bis in die Nacht hinein zu plaudern …

Laurent Thorin: Schon seit den ersten Anfängen 1980 habt ihr bei Triangle immer auch Papiermembranen verwendet. Inzwischen hat sich die Technologie, sollte man meinen, ungeheuer fortentwickelt – und trotzdem, ihr setzt weiter auf Papier als Membranmaterial. Warum?

Renaud de VergnetteRenaud de Vergnette: Auch schon 1980 waren aus Papier gefertigte Membranen nicht gerade der allerletzte Schrei. Im Gegenteil, es gab sie ja bereits geraume Zeit. Wir selbst hatten eine lange Phase – bestimmt so um die zehn Jahre -, in der wir uns die neuen Composite-Materialien, die damals aufkamen – Bextrene, Polypropylene, usw. –, sehr genau anschauten. Es herrschte damals ein regelrechter Hype um diese Stoffe. Nun, ich kaufte meine Chassis trotzdem weiter bei Audax und fragte dort nach einem alten Modell, einem, das man eigentlich schon aus der Produktion herausgenommen hatte … Es wurde extra für mich wieder aufgelegt. Obwohl diese Treiber völlig unmodern waren, liebte ich sie. Für mich war ihre klangliche Überlegenheit im Mittenband völlig offensichtlich. Diese Mitten verführten mich einfach. Sie brachten diese Frische in die tonale Balance, dieses Tempo – und zeigten sich dabei präzise und transparent. Das war wirklich ein Treiber, der sehr „live“ klang. Zu der Zeit empfand ich das meiste, was ich so hörte, schlicht und einfach als zu dunkel, zu flach. Okay, der Bass geriet häufig stramm, auch die Höhen waren gut – aber die Mitten sind für mich nun mal das Rückgrat der Musikwiedergabe. Und diese waren schwach! Ums noch mal zu betonen: Alle meine Entscheidungen und Wege, die ich bei der Lautsprecherentwicklung einschlage, haben immer diesen Fokus auf die Mitten, auf den Stimmbereich. Und natürlich auf die Musik, die ich hören möchte.

LT: Was hast du denn für einen Musikgeschmack?

RdV: Ich bin da recht vielseitig – Alte Musik, die Romantik, aber auch Jazz, Rock und Soul. Was mich mehr als Stilfragen interessiert, ist die Message, die die jeweilige Musik aussendet. Sie muss mich emotional berühren, eine Saite in mir zum Schwingen bringen. Danach halte ich Ausschau, das ist wichtig für mich – intellektuelle Grenzziehungen nehme ich hingegen nicht vor. Und ich glaube fest daran, dass bei der Musikwiedergabe 99% der „emotionalen Ansprache“ vom Mittenband herrührt – das ist der Bereich, der den Hörer erregt.

LT: Wann kam dir diese Erkenntnis?

RdV: Als Kinder hörten meine Freunde und ich Musik über alte Breitband-Systeme – und es klang darüberTriangle einfach sehr glaubwürdig. Ich geb‘ zu: Viel Bass oder Hochton war nicht auszumachen. Aber es klang eben sehr balanciert und deshalb wurde sozusagen die musikalische Essenz transportiert. Ein sehr homogener Klang. Verglichen mit den heutigen Standards muss ich schon sagen: Bei manchen hoch angesehenen Produkten warte ich immer noch auf die Musik, auch wenn technisch alles perfekt scheint. Es ist so wie der Vergleich eines Rohmilch- Camemberts mit einem aus pasteurisierter Milch …

LT: Du meinst also, dass das heute immer noch die vorherrschende Tendenz ist?

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Firmenbericht: Triangle Electroacoustique

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