Demnächst im Test:

Billboard
Clearaudio Concept Edition

Einstellungen/Preferences in Foobar

Inhaltsverzeichnis

  1. 4 Einstellungen/Preferences in Foobar

Alle dauerhaften Einstellungen für Foobars Grundfunktionen und Plugins werden im Preferences-Menü vorgenommen – das haben wir nun schon öfter genutzt und vielleicht keine weiteren Gedanken daran verschenkt. Der Nutzer kann hier aber sehr genau steuern, wie sich Foobar in bestimmten Situationen verhalten soll. Wer im Netzwerk arbeitet, kann z.B. Puffergrößen einstellen, damit die Wiedergabe flüssig arbeitet und keine Aussetzer zu hören sind, z. B. während Foobar eifrig Daten vom Quelldatenträger nachlädt.

Es muss erwähnt werden, dass im Preferences-Dialog Einstellungen zu finden sind, die keine Auswirkungen auf das aktuelle Verhalten oder die Oberfläche Foobars haben. Obwohl sie aktiv sind, also geändert werden können, bleiben sie ohne Wirkung. Grund dafür ist, dass ein Plugin die Foobar-Grundfunktionen übernimmt bzw. „ausschaltet“. Diese Plugins bringen aber i.d.R. ihre eigenen Einstellungen mit, die dann ebenfalls im Preferences-Dialog angezeigt und geändert werden können. Es ist aber oft nicht erkennbar, ob eine Einstellung ein Plugin betrifft oder eine Grundfunktion darstellt. Daher weiß der Nutzer mitunter dann nicht, ob seine Einstellung eine Änderung des Verhaltens von Foobar bewirkt oder wenn nicht, wieso nichts passiert. Es könnte ja auch sein, dass man die Einstellung falsch gesetzt hat. Das ist zugegebenermaßen sehr verwirrend.

Dieses Verhalten Foobars ist also verbesserungswürdig, wenn nicht sogar -pflichtig. Aber für den Programmierer ist es fast unmöglich, eine Lösung dafür zu finden, da jedes Plugin daraufhin geprüft werden müsste, ob Foobar-Grundfunktionen von ihm betroffen sind oder nicht. Deshalb werden wir hier wohl enttäuscht weiter ohne Lösung leben müssen.

Aber es gibt auch Erfreuliches zu berichten: Der Preferences-Dialog ist in den letzten Entwicklungsstufen Foobars sehr viel übersichtlicher und einfacher bedienbar geworden. Derzeit werden die Einstellungen in einer Baumstruktur angeboten:

foobar
Standardansicht der Preferences

Folgende Hauptbereiche sind zu finden, wenn keine Plugins installiert wurden. Der Angabe im Text, wo die Einstellung zu finden ist, möge der Leser bitte selbst jeweils den Pfad File – Preferences voranstellen:

Hauptbereich

Bedeutung

Components

Angabe der installierten Foobar-Standardkomponenten und –Plugins incl. Versionsnummer

Display

Einstellungen zur Benutzeroberfläche

Keyboard Shortcuts

Zuweisungen von Tasten und Tastenkombinationen zu Foobar-Funktionen

Media Library

Einstellungen zur Datenbank

Networking

Einstellungen bei der Übertragung von Audiodaten über Netzwerk

Playback

Einstellungen zum Verhalten beim Audioabspielen

Shell Integration

Einbindung von Foobar in das Betriebssystem

Tools

Einstellungen für installierte Werkzeuge

Advanced

Weiterführende Detaileinstellungen zum Verhalten von Foobar wie z.B. Zuweisung von Rechenleistung des PCs zum Formatkonverter

Wie man im Preferences-Dialog sieht, lassen sich die meisten dieser Hauptbereiche in ihre Teilbereiche aufklappen (Plus-Symbol wie im Windows Explorer), um damit tiefer liegende Funktionen zu erreichen.

Je nach installierter Plugins und ggf. auch zukünftigen Standardmodulen von Foobar wird diese Liste um weitere Bereiche bzw. Unterbereiche ergänzt.

Im Folgenden werden zu jedem Hauptbereich die wichtigsten Einstellmöglichkeiten erläutert.

Component

Hier ist ersichtlich, welche Standardkomponenten bei der Installation von Foobar ausgewählt wurden (siehe erster Teil dieses Artikels). Außerdem werden installierte Plugins genannt. Damit lässt sich kontrollieren, ob ein Plugin, welches gerade frisch aus dem Internet heruntergeladen wurde, auch tatsächlich von Foobar verwendet wird oder man dessen Einbindung in Foobar prüfen muss. Wir wissen bereits aus dem ersten Teil, dass Plugins i.d.R. kurze Anleitungen mitbringen, wie sie zu installieren bzw. zu aktivieren sind: Es genügt grundsätzlich, bestimmte Dateien (*.dll oder *.exe) in Foobars Installationsverzeichnis oder das Unterverzeichnis „Components“ zu kopieren und anschließend Foobar neu zu starten. Danach steht das Plugin zur Verfügung, sofern es auch kompatibel mit der installierten Foobar-Version ist.

Zuweilen erlauben sich Programmierer von Plugins, die Kompatibilität mit bestimmten anderen Plugins oder Foobar-Standardkomponenten einzustellen und darauf zu verweisen, man möge, ob nun gewollt oder nicht, eine neuere Foobar-Version ab Version XY benutzen. Das passiert insbesondere dann, wenn der Foobar-Programmierer bestimmte Funktionen ändert.

Lästig wird dieses Verhalten aber nur dann, wenn man sich bzw. seine Umgebung auf dem Rechner an diese nun geänderte Funktion angepasst hatte. Als Beispiel sei genannt, dass die Art und Weise des Umgangs mit unterschiedlichen Dateiformaten eines Albums, die in ein und demselben Ordner vorliegen, in früheren Versionen deutlich einfacher war. Dort konnte man einstellen, dass in der Albumliste der Datenbank nur diejenigen Dateien durch Doppelklick zu einer Playliste hinzugefügt werden sollen, die sich in der obersten Hierachieebene des jeweiligen Ordners eines Albums befinden. Alle weiteren Ordner wurden dabei ignoriert. Diese sehr nützliche Funktion fiel für mich irgendwann weg, da ich, um wiederum andere wichtige Plugins nutzen zu können, Foobar auf eine neue Version aktualisiert hatte. Die Folge: Mehrere Stunden ermüdender Umbau meiner gesamten Audiodateien auf das hier im Modul Datenbank dargestellte Verhalten Foobars. Damals floss viel Rotwein, um diesen Umstand ertragen zu können …

Display

Ein Klick auf Display offenbart, dass man für Foobar je nach installierter Plugins unterschiedliche Oberflächen wählen kann. Ein bestimmtes Plugin für das User Interface und damit für den Abschnitt Display lernen wir im folgenden Modul sehr genau kennen: Columns UI.

Ohne derartige Plugins steht nur Default User Interface zur Verfügung. Aber bereits dafür lässt sich eine ansehnliche Anzahl Einstellungen vornehmen, deren wichtigste hier erläutert werden sollen – dabei muss dem Teilbereich immer Display voran gestellt werden:

-Album art
Reiter Front cover: Zeilenweise getrennt mit Enter lässt sich hier nach dem Muster „Dateiname.Extension“ oder mittels sog. Wildcards wie „*“ bzw. Platzhaltern für Metainformationen festlegen, welche Dateien bei der Anzeige von Coverbildern für Alben oder Titel an den Stellen in Foobar, wo es möglich ist (wir sehen im folgenden Modul Beispiele dafür), berücksichtigt werden sollen. Oft genügt die nach der Installation von Foobar hier schon festgelegte Auswahl. Sie besagt z.B., dass alle Dateien namens „folder.jpg“, die im selben Ordner wie die Audiodateien einer Playliste abgelegt wurden, als Coverbild angezeigt werden sollen. Der Eintrag *.jpg würde hingegen – unabhängig vom Dateinamen – alle jpg-Dateien einbeziehen. Befinden sich mehrere Dateien, die dem hier festgelegten Muster entsprechen, im Ordner, so wird nur der erste „Treffer“ angezeigt.

Stub image path gibt eine Datei an, die immer dann angezeigt wird, wenn keine Datei den Mustern zur Suche eines Coverbildes entspricht (Platzhalter).

Reiter Back cover: Entspricht Front Cover nur eben für die Rückseite eines Album-Covers. Ein Rechtsklick bei angezeigter Album art, egal wo in Foobar, außer innerhalb einer Playlist, zeigt dann eine Auswahlliste zur Wahl des anzuzeigenden Bildes z.B. im Oberflächenmodul „Cover art“, das wir aber erst im folgenden Modul kennenlernen werden.

foobar
Einstellungen des anzuzeigenden Albumcovers

Die Reiter Artist und Disc werden analog ihrer Bezeichnungen verwendet.

Zusammenfassend kann an dieser Stelle festgehalten werden, dass diejenigen Bilder als entsprechende Grafiken in Foobar angezeigt werden, die hier definiert wurden. Man kann natürlich umgekehrt auch die verwendeten Dateinamen den hier eingestellten Listen anpassen, dann muss Foobar nicht angepasst werden.

-Context Menu
Sehr nützlich ist hier die Auswahl von Foobar-Funktionen, die im Kontextmenü einer Auswahl oder eines einzelnen Titels in einer Playliste verfügbar sein sollen. Hier kann der Nutzer diejenigen Funktionen deaktivieren, die nicht oder nur sehr selten benötigt werden und damit das Kontextmenü übersichtlicher gestalten.
Neue Funktionen lassen sich hier nicht ergänzen, Plugin-(Teil-)Funktionen allerdings sind ggf. verfügbar.

Als Beispiele seien einige wenige wichtige Funktionen genannt:

Funktionsname

Bedeutung

Add to playback queue

Remove to playback queue

(Sprich „queue“ im Deutschen wie „kjuh“) Entspricht der Programmierfunktion eines CD-Players: alle Titel, die mit Add markiert wurden, befinden sich anschließend in der Queue (Warteschlange) und werden gemäß Abspielreihenfolgeeinstellungen (siehe Listenfeld in der Menüleiste, also laut Tracknummer, Random usw.) abgespielt. Die restlichen Titel einer Playlist werden ignoriert. Man kann also eine Auswahl von in einer Playliste verfügbaren Titeln treffen und diese beliebig verändern. Die Funktion Undo und Redo aus dem Edit-Menü Foobars funktionieren hier leider nicht.

Remove entfernt Titel aus der queue.

Open containing folder

Öffnet den Ordner im Windows Explorer, der den ausgewählten Titel der Playliste enthält.

Tagging…

Aufruf der bereits im ersten Teil dieses Artikels besprochenen Tagging-Funktionen.

Convert…

Aufruf der bereits im ersten Teil dieses Artikels besprochenen Konvertierungsfunktionen.

File operations

Entspricht den Funktionen des Windows Explorers zum Löschen oder Kopieren von Dateien auf Betriebssystemebene, nicht etwa auf Playlistebene.

Replay gain

Funktionen zur Anpassung der Lautstärke der Titel der aktuellen Auswahl in der Playlist. Es kann damit eine gleichbleibende Lautstärke beim Abspielen von Titel unterschiedlicher Herkunft erreicht werden.
Näheres dazu in dem entsprechenden Modul dieses Artikels weiter unten.

Properties

Aufruf der Properties eines oder mehrerer Titel (aktuelle Auswahl) der Playlist.

Die Einstellungen hier werden mittels Ein- und Ausschalten des Hakens dauerhaft gespeichert und wirken über alle Playlisten.

foobar preferences

Einstellungen zum Kontextmenü in den Preferences

-Default User Interface
Hier ist zunächst das im ersten Teil dieses Artikels erwähnte Quick Setup erreichbar, mit dem die Benutzeroberfläche Foobars nach vorgegebenen Schemata angepasst werden kann. Einzelheiten dazu finden sich im entsprechenden Modul dieses Artikels weiter unten.

Wichtig ist an dieser Stelle, dass es sich hierbei um die Einstellungen zur Standardbenutzeroberfläche Foobars handelt. Plugins zur Oberflächenanpassung bringen ihre eigene Einstellungsdialoge mit, so dass diese Einstellungen hier wirkungslos bleiben würden.

Für die System notification area, früher unter Windows „Systray“ genannt, lassen sich verschiedene Verhaltensweisen festlegen. Beispielsweise aktiviert Show ballon tipp on song change die Anzeige des gerade laufenden Titels oberhalb der Uhr in der Taskleiste von Windows, sobald dieser laut Playlist beginnt zu spielen. Diese Anzeige verweilt ein paar Sekunden dort und verschwindet dann von selbst.

Der Abschnitt Playback state display formatting ist ausschließlich dann sinnvoll mit Platzhaltern der Metadaten der Musikdateien zu füllen, wenn der Fenstertitel Foobar (Window title), die Statuszeile (status bar) oder der genannte System notification area tooltip nicht die Informationen bzgl. des aktuell gespielten Titels zeigen, die gewünscht sind. Infos zu den hier möglichen Metadaten hält erneut Foobars Syntax help bereit, die hier direkt verlinkt ist. Diese Datei (normalerweise zu finden unter dem Pfad „file://localhost/C:/Programme/foobar2000/titleformat_help.html“, wobei „C:/Programme/foobar2000“ der Installationspfad von Foobar ist, siehe dazu den ersten Teil dieses Artikels zum Thema „Installation“) wird sodann im Standardwebbrowser geöffnet und informiert zu verschiedenen Themen von Foobars Konfiguration und stellt alle dafür möglichen Parameter übersichtlich bereit. Ohne Verständnis für derartig abstrakte Einstellungen rate ich allerdings davon ab, hier Änderungen vorzunehmen oder zumindest Foobars Default-Einstellungen in einer Textdatei außerhalb von Foobar zu sichern und ggf. darauf zurückzugreifen, falls man sich „verkonfiguriert“ hat. Dazu kopiert man sich die Inhalte der Textfenster in diesem Bereich einfach heraus und fügt sie in diese Textdatei ein.

Colors And Fonts
Selbsterklärend stellt der Nutzer ja nach Wunsch Farben für verschiedene Bereiche der Benutzeroberfläche ein, wieder bezogen ausschließlich auf die Standardbenutzeroberfläche.

Playlist View
Hier ermöglicht Foobar die Erweiterung der Playlisten-Spalten innerhalb einer Playlist. Dazu klickt man auf Add und fügt jeweils einen neuen Eintrag hinzu, den man selbst benamsen kann. Foobars Syntax help gibt wieder Hilfestellung bei der Angabe der Patterns – also Muster dafür. Es sei hier angemerkt, dass diese Funktion sehr spezielle Bedürfnisse befriedigt und sicher für viele Nutzer uninteressant ist.

Keyboard Shortcuts

Erfreulicherweise bietet Foobar Tastenkombinationen, um bestimmte Funktionen schnell über die Tastatur und nicht durch ggf. mehrere Mausklicks aus Menüs auszuwählen. Die meisten Nutzer werden Shortcuts wie z.B. „STRG + S“ für das Speichern kennen, z.B. in Microsoft Word. Shortcuts wirken i.d.R. nur dann, wenn die zu steuernde Software auf dem Desktop auch im Vordergrund ist.

Shortcuts sind v. A. dann nützlich, wenn z.B. wie bei mir eine „Fernbedienung“ in Form einer schnurlosen Tastatur wie dem Lenovo Mini Wireless Keyboard eingesetzt wird. Damit können sehr viel mehr Funktionen gesteuert werden, als mit herkömmlichen Fernbedienungen und man hat sogar eine „Maus“.

Foobar bringt eigene, vordefinierte Shortcuts mit. Wie unten zu sehen, lassen sich aber weitere per Menü hinzufügen (man beachte, dass man bei 3. immer in das Textfeld unterhalb von Key klicken muss, bevor man eine Taste drückt):

foobar shortcuts

Shortcuts erstellen

Sämtliche Funktionen Foobars mit Ausnahme der Plugins können mit einem Shortcut belegt werden.

Remove löscht bestehende Shortcuts. Global hotkey ist mit Vorsicht zu genießen: Hiermit werden über das gesamte Betriebssystem genutzte Shortcuts vergeben. Dadurch muss Foobars Fenster auf dem Desktop nicht unbedingt im Vordergrund sein – allerdings kollidieren diese Shortcuts ggf. mit anderen in Windows selbst gebräuchlichen wie z.B. der Tab-Taste. Eine Warnmeldung weist ggf. darauf hin, dass eine solche Kollision bevorsteht, wenn man den Haken bei dieser Option setzt.

Media Library

Hier geht es um Foobars Datenbank, also das Sortieren/Suchen in der Musiksammlung. Dieses Thema wird ausführlich im entsprechenden Modul dieses Teils des Artikels bzw. im Rahmen der Plugins hier in diesem Modul behandelt. Es sei dennoch auf einige wenige, noch nicht erwähnte Funktionen hingewiesen.

Direkt im ersten Einstellungsdialog zur Datenbank findet sich der Abschnitt Installed media library viewers. Er zeigt an, welche Plugins speziell für die Datenbank installiert sind und demnach auch eingesetzt werden können.

-Album List
Der Abschnitt Actions lässt wählen, was bei einem Doppel- oder Mittelbuttonklick mit dem gerade unter dem Mauszeiger befindlichen Album der gewählten Datenbankansicht passiert. Interessant ist hier u.a. Send to current playlist, welches das Album zur aktuellen Playlist hinzufügt, die bisher dort befindlichen Titel aber zunächst aus ihr löscht. Im Gegensatz dazu bewirkt die gleiche Funktion mit Add…, dass die Titel des Albums zu den bestehenden hinzugefügt werden.

Es wirken hier natürlich, wie im Datenbank-Modul erläutert, die Einstellungen aus dem Abschnitt File types des Einstellungsbereiches Media library.

Playlist interaction bietet den sehr nützlichen Schalter Start playback when sending selection to playlist. Er bedeutet nichts anderes, als dass die Wiedergabe beim ersten neu hinzugefügten Titel beginnt, sobald die Titel hinzugefügt wurden. Oder eben nicht und Foobar warten soll, bis man die Wiedergabe explizit startet.

Optional: Album list panel

Die Einstellungen für dieses Plugin sind natürlich nur vorhanden, wenn man es installiert hat und sie wurden ausführlich im gleichnamigen Abschnitt des Moduls Plugins beschrieben.

Networking

Wer Audiodateien über ein Netzwerk – gleich welcher Topologie – abspielt: Buffer size kann helfen, bei niedrigen Übertragungsraten z.B. in WLANS genügend Daten zu puffern, bevor die dann möglichst unterbrechungsfreie Wiedergabe beginnt. WLANs reagieren zuweilen empfindlich auf Kanaleinstellungsprobleme z.B. in Mietshäusern mit vielen WLANs. Die schnell unangenehmen Auswirkungen auf Foobar lassen sich damit lindern. Eine Einstellung von ca. 1.000KB (Kilo Bytes) ist manchmal hilfreich. Das heißt, Foobar lädt erst 1.000KB einer Audiodatei, bevor die Wiedergabe beginnt. Selbstverständlich ist Foobar so ausgereift, nicht bei jedem Titel neu zu puffern, sondern der Puffervorgang wirkt titelübergreifend – die „natürlichen“ Pausen zwischen Titeln werden dadurch nicht verlängert. Ein höherer Wert verzögert in diesem Fall also nur den Start der Wiedergabe um die Übertragungszeit für 1 Megabyte Daten. In einem WLAN dauert das i.d.R. deutlich unter 1 Sekunde.

Der Rest dieses Einstellungsbereiches ist für Heimnetzwerke eher uninteressant.

Playback

Der Abschnitt ReplayGain wird in diesem Artikel separat erläutert.
Total time played ist ein lustiges statistisches Werkzeug, das einfach anzeigt, wie lange Foobar schon Audiodateien abspielen durfte. Reset setzt den Zähler auf 0 zurück.

Unter Other verbirgt sich u.a. die Funktion, die Wiedergabe fortzusetzen, wenn Foobar nach einem Neustart wieder geladen wurde.

Die beiden Schalter zum Cursor können gleichzeitig aktiv sein und stellen somit keine gegenseitigen Alternativen dar, wie man schnell meinen könnte. Wenn sich Foobar also bzgl. seines Cursors beim Abspielen merkwürdig verhält, kontrolliere man zunächst diese beiden Einstellungen – ich hatte schon das Vergnügen, tagelang nach der Ursache für unerklärliche Playlistenwechsel zu suchen, bis ich diese Schalter entdeckte. Sie bewirken:

Funktionsname

Wirkung

Cursor follows playback

Je nachdem, welcher Titel (auch playlistübergreifend) z.B. auch per Zufallswiedergabe gespielt wird, springt der Cursor, also die Markierung eines Titels zu diesem Titel. Das hat zur Folge, dass man sich auf dem Bildschirm immer am Ort des Geschehens innerhalb einer Playliste wiederfindet.

Playback follows cursor

Hiermit spielt Foobar immer denjenigen Titel als nächstes, der gerade innerhalb einer Playlist oder in einer anderen ausgewählt wurde. Das ist nützlich, wenn man sich manuell über Playlisten bewegt und selbst festlegt, welchen Titel man als nächstes hören will, ohne immer gleich eine neue Playlist zusammen zu stellen.

-DSP Manager
DSP steht für Digital Signal Processor bzw. Digitaler Signal Prozessor und bedeutet mit Blick auf Foobar, während der Wiedergabe den Klang mittels dieser Funktionen verändern zu können. Die Reihenfolge der aktivierten DSPs ist wichtig! Sie werden sequenziell angewandt.

Da wir uns hier auf audiophilen Terrain bewegen und dieses DSP außer im Studio von diesem Standpunkt aus gesehen nur als Spielerei taugen, verzichte ich hier auf ausführliche Erklärungen. Eine Ausnahme wäre vielleicht Skip Silence.

Der obere Schieberegler wählt die Dauer der Wiedergabe, nach dessen Verstreichen Foobar Stille (Silence) erkennt, wenn ein „geringer“ Pegel anliegt. Diese Stille wird dann übersprungen, bis wieder ein gewisser Pegel im gerade laufenden Titel erkannt wird oder der nächste Titel beginnt.

Die Schwelle, wann ein Pegel als Stille erkannt wird, regelt der untere Schieberegler. Dessen Einstellung kann ruhig zunächst auf -60dB verbleiben, bis man Erfahrung mit der Funktion hat, besonders bei klassischer Musik oder digitalisierten Schallplatten, die gern rauschen. Diese Funktion produziert bei unpassender Einstellung gern Sprünge zwischen oder innerhalb von Titeln und muss daher ggf. langwierig und feinfühlig eingestellt werden. Diese Funktion ist nützlich, wenn z. B. Partys beschallt werden sollen und ständig Musik laufen soll, die die Anwesenden gebührend laut beschallt – das übliche Ausblenden am Trackende ist hier schnell lästig, weil man diese leisen Passagen u. U. nicht wahrnimmt.

Im Modul „Zusatzoptionen zur Dateiformatkonvertierung“ erkläre ich die einzelnen, standardmäßig, also ohne Plugins vorhandenen DSP-Funktionen.

foobar skip silence

DSP Skip Silence einschalten und konfigurieren

-Output (inklusive ASIO)
Für uns Audiophile mit angeschlossenen DACs sicher mit der wichtigste Einstellungspunkt. Wie man den richtigen Treiber für die Wiedergabe wählt, lässt sich im ersten Teil dieses Artikels nachlesen. Daher verzichte ich hier auf Wiederholungen.

Bezüglich des gewählten Gerätes ist die Buffer lenght praktisch die gleiche Funktion wie die Buffer size bei den Einstellungen für das Networking und hängt sehr vom Audiowiedergabegerät ab. 1.000ms haben bei mir bisher immer genügt.

Output format lässt die Einstellung der Bittiefe des Audiosignals zu. Erstaunlicherweise habe ich hier auch bei Ausgangsmaterial in 16Bit-CD-Auflösung durchaus den Eindruck, die Wiedergabe wäre „offener“ und leichtfüßiger, wenn 24Bit ausgegeben werden. Aber das kann Geschmackssache sein. Wichtig ist zu wissen, dass sich die optimale Einstellung ändern kann, wenn sich das Audiomaterial ändert. Eine höhere Einstellung aber als das Audiowiedergabegerät (z.B. DAC) verarbeiten kann, bringt hier nichts, da nur zusätzliche Prozessorlast am Rechner erzeugt wird und zusätzlich muss die Bittiefe dann wieder vor der Wiedergabe reduziert werden (womöglich mit Dithering).

Auf eine Besonderheit sei aber eingegangen: ASIO4All. Audio Stream Input/Output (ASIO) wurde entwickelt, um möglichst verzögerungsfrei (sog. Latenz) Soft- und Hardwareinstrumente mehrkanalig und simultan in Echtzeit bedienen zu können. Es ist heute ein Standard geworden und wurde ursprünglich vom Studio-Softwarehersteller „Steinberg“ aus Hamburg entwickelt, der seit einigen Jahren zu Yamaha gehört.

Das Freeware-Softwarewerkzeug ASIO4All ist ein Audio-Treiber, der ein virtuelles Gerät in das Betriebssystem integriert. Treiber werden normalerweise für Hardware verwendet, die in ein Betriebssystem integriert werden soll, ohne dass dieses das Gerät dem Betriebssystem schon „bekannt ist“. Das ASIO4ALL-Audiogerät gibt es aber nur „virtuell“. Es „umgeht“ den im schweren Verdacht der Klangschädigung durch wildes Auflösungstransformieren stehenden Windows-Audio-Kernel, indem zwischen Wiedergabesoftware (Foobar) und regulärem Audiotreiber (steuert die Audio-Hardware) eine Art „Brücke“ gesetzt wird, die an Stelle der Windows-Audioengine (WASAPI bei Windows Vista) tritt. Damit wird der Windows-Mixer umgangen. Das kann tatsächlich Klangvorteile bringen, muss es aber nicht. Da ASIO4ALL nichts kostet und leicht deinstalliert werden kann, ist es aber im Zweifel einen Versuch wert.

Nach dem Download der deutschen Version für eines der Windows-Systeme 98SE/ME/2k/XP/MCE/2003/XP64/Vista (x86/x64) oder Windows 7 (x86/x64) wird dieser Treiber per Assistent installiert. Wer Foobar installieren konnte, beherrscht auch diese Installation spielend. Die UAC von Vista/Windows 7 meldet sich zu gegebener Zeit. Alle Einstellungen des Installationsassistenten können so belassen werden wie vorgegeben, „ReWuschel“ und „Grundeinstellungen“ benötigen wir nicht.

ASIO4All

ASIO4ALL installieren

Die Installation bewirkt, dass Windows ein neues Audiowiedergabegerät „erkennt“, dass sich zwischen Wiedergabesoftware (Foobar) und tatsächlich physisch vorhandenem Audiogerät (Soundkarte, externer DAC) schaltet. Der Windows-Mixer wird dabei umgangen, was Verbesserungen in der Wiedergabeverzögerung (sog. Latency) und im Klang mit sich bringen kann.

(Voraussetzung für die folgenden Schritte ist, dass, wie oben unter Plugins beschrieben, die für den ASIO-Betrieb notwendige dll-Datei heruntergeladen wird, welche sich auf der foobar-Page unter der Rubrik Components und dort unter ASIO-Support befindet und nach dem Download in Foobars Components-Ordner kopiert werden muss. Anschließend ist ein Foobar-Neustart erforderlich.)

Zunächst muss nun in Foobar unter File – Preferences – Output – ASIO Virtual Devices ein neues Gerät angelegt werden, das über ASIO4All Musik wiedergibt. Dazu muss ASIO4All mit einem physisch vorhandenen Audiogerät „verbunden“ werden, und zwar kanalweise.

Mit Configure (siehe unteres Bild) kann hingegen der Foobar-externe ASIO4All-Dialog geöffnet werden, in welchem man das gewählte physische Audiogerät mit dem blauen Button davor aktiviert sieht. ASIO4All wird ein physisch vorhandenes Gerät selbst auswählen, aber bei mehreren Wahlmöglichkeiten muss man nach Klick auf Configure ggf. durch weiteren Klick auf den Button vor der Gerätebezeichnung (siehe Bild unten) ein Gerät einschalten. Nicht verwendete Geräte sollten ausgeschaltet werden, falls ASIO4All das nicht von selbst vornimmt. Letztlich muss vor dem zu nutzenden Audiogerät der blau leuchtende Button zu sehen sein. Wichtig ist also, dass man das richtige physische Ausgabegerät wählt, wenn z.B. auch noch ein Soundkartenchip auf dem Mainboard des Rechners integriert ist, aber der externe DAC genutzt werden soll. Das folgende Bild illustriert das.

foobar asio treiber

Neues ASIO4All-Gerät anlegen

Nachdem zum Schluss ein Name für das Gerät vergeben und OK geklickt wird, erscheint dieses neue Gerät in der Liste der ASIO Virtual Devices:

foobar

Nutzbares ASIO4All-Gerät

Der Preferences-Dialog muss nun mit OK geschlossen werden, bevor es weiter geht. Anschließend kann das ASIO4All-Gerät in den Preferences unter Output ausgewählt werden. Buffer length ist dabei uninteressant. Damit ist die Konfiguration abgeschlossen.

foobar asio

Aktiviertes ASIO4All-Gerät

Sämtliche Foobar-Klänge werden nun unter Ausschluss des Windows-Kernel-Mixers wiedergegeben: Foobar -> ASIO4All -> physisches Audiogerät. Erkennbar ist das eindeutig an dem grünen ASIO4All-Symbol im Infobereich/Systray von Windows:

windows systray

Ausgabe über ein ASIO4All-Gerät

Der Prozessor wird nun mit diesem Wiedergabegerät mehr oder weniger belastet, weil sämtliche Rechenarbeit nicht von ASIO-fähiger Hardware wie z.B. Profiaudiointerfaces übernommen wird, sondern vom Hauptprozessor des Rechners. Auf meinem 1,6GHz-Netbook sind das schnell dauerhaft 15% Prozessorlast, was wiederum Anforderungen an die Kühlung des Prozessors stellt – der Lüfter läuft und brummt. Ggf. muss man hier also abwägen, ob einem ASIO4ALL den Aufwand und das andauernde Lüftergeräusch wert ist – mir ist er es nicht; ein Klangvorteil mit zusätzlichem ASIO4All ist in meiner Konfiguration mit dem USB-DAC „VDAC“ von Musical Fidelity nicht wahrnehmbar.

Shell Integration

Hier werden Funktionen zur besseren Einbindung Foobars in Windows bereit gestellt. So kann Foobar möglichst bequem in die tägliche Arbeit eingebunden werden, in der man sich ja auf die Musik konzentrieren will, nicht auf die Technik. Dazu gibt es weiter unten noch mehr Informationen.

  • Set as default audio CD player stellt Windows so ein, dass, wann immer eine Audio-CD wiedergegeben werden soll, Foobar gestartet wird und sie abspielt (z.B. per Autostart-Funktion).
  • Folder context menus integriert Foobar-Funktionen in den Windows-Explorer, wie ich sie im ersten Teil dieses Artikels im Zusammenhang mit der Nutzung von Playlisten erläutert habe.
  • Bring to front when adding new files bringt, wie der Name sagt, Foobar immer dann in den Vordergrund des Windows-Desktops, wenn Titel per Explorer-Kontextmenü zu einer Playliste hinzugefügt werden.
  • Always send new files to playlist (Auswahl) weist Foobar an, beim Hinzufügen von Titeln per Explorer-Kontextmenü zu einer Playliste immer die ausgewählte Playliste zu nutzen, und nicht die zuletzt aktive.
  • Restrict incoming files to und Exclude file types ignoriert bzw. beschränkt auf Dateien, die per Explorer-Kontextmenü zu einer Playliste hinzugefügt werden. Wie schon bei den im ersten Teil dieses Artikels ausführlich besprochenen Datenbankeinstellungen lassen sich hier Filter für bestimmte Dateitypen wie TXT oder JPG hinzufügen.

File types (bis Windows XP) oder Manage file type associations: Wir sehen also, dass Foobar für das Kontextmenü des Windows-Explorers oder andere Dateimanager wie den Total Commander hilfreiche Funktionen mitbringt. Es ist daneben auch möglich, Dateien, die sich auf beliebigen Datenträgern wie USB-Festplatten oder CD-ROMs befinden, direkt mit Foobar zu verknüpfen. Das hat zur Folge, dass das Aufrufen der mit Foobar verknüpften Datei per Doppelklick aus einem beliebigen Dateimanager heraus – wie z.B. dem Windows Explorer Foobar – startet und je nach Einstellungen, die oben bei Shell Integration erklärt wurden, ggf. mit der Wiedergabe der Datei beginnt, sie also z.B. in eine bestehende Playliste einfügt und abspielt.

Im Dialog File types oder Manage file type associations legt man nun diejenigen Dateien fest, die mit Foobar verknüpft werden sollen. Unter Windows Vista und folgenden klickt man Manage file type associations und ein separater Windows-Dialog öffnet sich, der die gleiche Funktion besitzt (siehe Bild unten).

Es wird vor dem entsprechenden Dateisuffix wie z.B. „MP3“ einfach ein Haken gesetzt. Fortan, also ohne Neustart des Rechners, führt ein Doppelklick auf eine MP3-Datei dazu, dass Foobar entweder gestartet wird und die Wiedergabe beginnt oder die Datei zumindest einer Playliste hinzugefügt wird. Das hängt von den Einstellungen der Shell Integration ab.

Zum Widerrufen der Verknüpfung mit Foobar wird einfach der Haken vor dem betreffenden Suffix entfernt. Es kann sein, dass Windows in solchen Fällen nicht (mehr) weiß, mit welchem Programm die betreffende Datei geöffnet werden soll und fragt dann danach, welches man nehmen möchte.

Diese Dateiverknüpfungen lassen sich alternativ nur relativ aufwändig einzeln in den Eigenschaften eines jeden Dateiformates in Windows festlegen; Foobar hilft uns hier also sehr.

foobar dateizuordnungen
Verknüpfungen von Foobar mit Audiodateien unter Windows 7

Tools -Tagging – freeDB-Tagger

Diese Einstellungen beziehen sich auf das Tagging, welches wir erschöpfend im ersten Teil dieses Artikels im gleichnamigen Modul erläutert haben.

Hier sollten die Voreinstellungen Foobars nicht verändert werden, wenn man nicht genau weiß, dass man unbedingt einen weiteren FreeDB-Server einbinden möchte oder selbst als aktiver Nutzer registriert ist, den man hier als Authentifizierungsmerkmal definieren kann.

Advanced
Dieser Einstellungsteil sollte Foobar-Experten und verspielten Naturen vorbehalten bleiben. Die Möglichkeiten beziehen sich auf sehr spezielle Funktionen, die im Alltag nur selten eine Rolle spielen dürften bzw. von Foobar schon bei der Installation sinnvoll gesetzt wurden.

Billboard
Teufel

Computer-Audio: Foobar2000 Mediaplayer: Anleitung, Tipps & Tricks - Teil 2

  1. 4 Einstellungen/Preferences in Foobar